Die über mich Seite

Aus- und Weiterbildung in der klassischen Systemischen Arbeit bei Renate-Maria Lietz in Hanau (Institut Rosenau).

Weiterbildung in der Methode Idenditätsorientierte Psychotrauma-Theorie (IoPT) nach Professor Dr. Franz Ruppert, München. Ellen Kersten, Bad Homburg.

Mitgliedschaft: Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen (DGfS) Krefeld.

Das „Licht der Welt“ erblickte ich 1955 im Sternzeichen „Zwilling“. 

Ein kleines, mittelalterliches Dorf im Landkreis Gießen mit damals ca. 1800 Seelen. Meine Eltern, beide Jahrgang 1931, gerade mal 24 Jahre alt. Dreieinhalb Jahre später wurde meine Schwester geboren. Dann musste ich Teilen lernen. Die Eltern, Großeltern, Spielzeug, Zeit. Ich war häufig krank. Dadurch bekam ich Aufmerksamkeit. Liebevolle Umarmungen, gar Zärtlichkeit, kannten meine Eltern selber nicht. Wie also sollten sie es weitergeben. Ob meine Eltern und Großeltern mich liebten oder nicht, versuchte ich ständig zu ergründen. Ich lernte die nonverbale Kommunikation schon frühzeitig.

Was ich erst später im Rahmen meiner Aus- und Weiterbildungen erfahren habe ist, dass es mir als Nachkriegskind *) nicht alleine so ging. Immer wieder höre und hörte ich Klagen über die emotionale Kälte der Altvorderen. Sie, die den Krieg hautnah miterlebten. Die Zerstörung, all das Schreckliche. Die noch im Alter von 90 Jahren (wie meine Mutter vor ihrem Tod) glaubten, es sei noch nicht vorbei.

Man versuchte zu vergessen. Neuaufbau. Ständig gab es Grund zum Feiern. Die Frage nach der eigenen Identität stand durch ein Erinnerungs-Tabu gar nicht erst im Raum.

Wir wurden erzogen durch sich ständig wiederholende Glaubenssätze. Sie wirken. Manchmal das ganze Leben hinweg. Über Generationen. Weil wir sie weitergeben. Unbewusst. Auch wenn wir sie nicht aussprechen. Bis wir erkennen, dass wir mehr, weniger oder auch anders sein dürfen, als unsere Vorfahren.

Von meiner Familie beeinflusst, begann ich 1970 eine Lehre als Friseurin. Es machte mir Spaß, aber es war nicht das, was ich eigentlich wollte.  Ich bekam als Gesellin eine Allergie gegen Friseurstoffe und musste Umschulen. Bürobereich. Bundeswehrverwaltung. Dann einige Jahre Selbstständigkeit in der Immobilienbranche. Bis die Kinder kamen. Zwei bezaubernde Mädels. Ich wollte es ganz anders machen als meine Eltern. Nicht einfach. In der Essenz jedoch gelungen.

Die letzten Jahre vor dem Eintritt in den „Ruhestand“ war ich in einer caritativen Einrichtung beschäftigt. Ein Jahr als Pflege- und Betreuungshelferin in einem Heim für körperlich und geistig schwerstbehinderte Erwachsene. Danach in einem Pflege- und Seniorenheim als Alltagsbegleiterin. Hier bestätigte sich immer wieder das, was ich in meiner Aus- und Weiterbildung als Systemische Beraterin lernte:  Menschen, die kurz vor dem Eintritt in das Jenseits stehen, rufen nach der Mama. Auch meine Mutter rief nach ihrer Mama, bevor sie starb.

Zur Systemischen Arbeit und zum Familienaufstellen kam ich 2016. Das damit Verbundene und  Erlebte hatte mich dermaßen fasziniert, dass ich mich für die  Aus- und Weiterbildung  entschlossen hatte. Zunächst einmal nur für mich.

In der Stellvertretung etwas sagen zu dürfen, was ich mir selbst nicht erlaubte oder gestattete zu sagen. Das war völlig neu für mich und auch ein Übungsfeld. Wir werden ja nicht  „zufällig“ ausgewählt. Auch immer deckt sich ein eigenes Thema in der Resonanz damit.

Ich bin vielseitig interessiert, liebe die Natur. Wandern, Radfahren, die Berge. Pflanzen. Das Schamanische.

2021 – Abschluss der Systemischen Aus- und Weiterbildungen

2022 – Anerkennung als Systemaufstellerin der Deutschen Gesellschaft für Systemaufstellungen, Krefeld. In diesem Kontext bin ich berechtigt, das Berufskodex-Siegel zu führen.

Seit Januar 2023 bin ich in eigener Praxis in Braunfels und ich freue mich auf eine Begegnung mit Ihnen!

Ingrid Redeker

­­*)  Buch-Empfehlungen zum Thema  Nachkriegskinder und Kriegsenkel:

  • Sabine Bode „Nachkriegskinder- die 1950er Jahrgänge und ihre Soldatenväter“ (Klett-Cotta)
  • Sabine Bode „Kriegsenkel – Die Erben der vergessenen Generation“  (Klett-Cotta)
  • Matthias Lohre: „Das Erbe der Kriegsenkel – Was das Schweigen der Eltern mit uns macht“  (Penguin)
  • Udo Baer u. Gabriele Frick-Baer: „Kriegserbe in der Seele – Was Kindern und Enkeln der Kriegsgeneration wirklich hilft“ (Beltz)